Tirol mit datahub.tirol als Vorreiter: Erster regionaler Data Space Europas im Entstehen
Der datahub.tirol ist der weltweit erste regionale Data Space, der die EU-Regelungen in Bezug auf Datenschutz und -souveränität voll umsetzen wird. Er forciert die branchenübergreifende Zusammenarbeit und fördert somit Innovation und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Tiroler Unternehmen verfügen über enorme Datenmengen. Tatsächlich genutzt wird jedoch nur ein kleiner Teil davon. Mit dem datahub.tirol entsteht ein virtueller Marktplatz, auf dem diese Daten getauscht werden können.
Der Hub selbst speichert lediglich Metadaten ab, also Beschreibungen der zur Verfügung gestellten Datensätze. Die Datensourveränität bleibt jederzeit bei den Anbieter:innen der Daten. Realisiert wird der datahub.tirol von der Standortagentur Tirol. Das Land Tirol stellt dafür eine Projektfinanzierung von 1,5 Mio. Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung.
Und so funktioniert der datahub.tirol
Teilnehmende am datahub.tirol stellen Datensätze zur Verfügung, die sogenannten Data Assets. Der datahub.tirol agiert als Vermittler und Vernetzer verschiedener Assets. Indem Daten von anderen Institutionen verwendet und mit den eigenen verknüpft werden, können neue Geschäftsmodelle entwickelt oder neue Geschäftsideen umgesetzt werden.
„Tirol ist das erste Bundesland, das einen solchen Data Space erstellt. Damit ist der datahub.tirol auch europaweit ein Vorzeigeprojekt. Tirol nimmt hier eine Vorreiterrolle in Österreich und der EU ein“, betont Digitalisierungs-, Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber und zeigt weiter auf: „Wenn Daten über die Unternehmensgrenzen hinaus gedacht und verbunden werden, bietet das enorme Chancen – für die Unternehmen selbst, die Weiterentwicklung des Standorts und den Umgang mit wichtigen Zukunftsthemen und Herausforderungen.“
Zukunftsweisende Use Cases
Die Datenquellen im datahub.tirol stehen für eine breite Palette von Anwendungsfällen zur Verfügung. Diese können von Start-ups, Unternehmen, Vereinen, öffentlichen Institutionen und Forschungseinrichtungen genutzt werden. Hier einige Use Cases, die bereits im datahub.tirol abgebildet werden:
- INNERGY – Innovative Energielösungen mit Wärmedaten aus dem Inntal: Das Innovationslabor INNERGY soll als Enabler Innovationsprojekte entwickeln, beschleunigen und begleiten. Ein erstes Leitprojekt beschäftigt sich damit, die Fernwärmeversorgung im Inntal zu flexibilisieren. Eine zentrale Rolle bei INNERGY nehmen Wärmedaten ein: Bereitstellungs- und Nachfragedaten im Bereich Energie müssen erfasst und ausgetauscht werden. Dies erfolgt über den datahub.tirol.
- Unfallprävention im Wintersport: Alpinunfälle gehören zu den häufigsten Verletzungsursachen in Tirol. Insbesondere im Winter stellt die große Anzahl an schwer verletzten Wintersportlern die medizinische Gesundheitsversorgung vor große Herausforderungen. In einer Studie sammelt das Bezirkskrankenhaus St. Johann Daten zu Art und Schwere von Verletzungen. Diese werden mit Daten wie Wetterbedingungen, Schneequalität, Fitnesslevel etc. verknüpft. Ziel ist die Unfallprävention.
- Elektro-Ladestationen länderübergreifend erfassen: Gemeinsam mit europäischen Partnern erstellt der datahub.tirol einen gemeinsamen Datensatz, der Daten zu E-Ladesäulen in Österreich, Italien und Bayern enthält. Dieser treibt einerseits die Elektromobilität im Alpenraum voran und hilft zudem mit, Applikationen rund um die E-Mobilität zu entwickeln.
Links
>>datahub.tirol
>>Beitrag zum datahub.tirol in der Tiroler Landeszeitung